Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus (auch Zuckerkrankheit genannt) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Die Ursache hierfür ist eine gestörte Insulinsekretion (Insulinausschüttung) und / oder eine gestörte Insulinwirkung.

    Im Jahr 1675 fügte Thomas Willis das Wort „mellitus“ dem Wort „Diabetes“ hinzu. Bei Blutzuckerwerten von ca. 160-180 mg/dl und höher wird Glukose (Zucker) über den Harn ausgeschieden, wodurch der Harn süßlich schmeckt (honigsüßer Durchfluss). Hohe Blutzuckerwerte verursachen häufiges Wasserlassen und starkes Durstgefühl.

     

     

    Wie viele Menschen in Deutschland sind betroffen?

    Gemäß dem aktuellen Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2018 sowie einer Pressemitteilung der DDG vom 23.11.2017 sind aktuell in Deutschland etwa 6,7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt, wovon etwa 2 Millionen noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Circa 95 Prozent haben demnach einen Typ 2 Diabetes, bei etwa 5 Prozent liegt ein Typ 1 Diabetes vor (schätzungsweise 312.000 Erwachsene und mehr als 31.500 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren). International geht man von einer Häufigkeit von 90 - 95 % für Typ 2 Diabetes und 5 - 10 % für Typ 1 Diabetes aus.  

    Wie wird die Diagnose Diabetes gestellt?

    Nach den aktuellen Richtlinien der American Diabetes Association sowie den Praxisempfehlungen der DDG liegt ein Diabetes vor, wenn der Patient (bei einer Blutentnahme) eines der folgenden Kriterien erfüllt:

    • Nüchternplasmaglukose-Wert ≥ 126 mg/dl (7.0 mmol/l)
    • Gelegenheitsplasmaglukose-Wert ≥ 200 mg/dl (11.1 mmol/l)
    • Plasmaglukose-Wert zwei Stunden nach 75 g Glukose im oralen Glukose-Toleranztest (OGTT = Zuckerbelastungstest) ≥ 200 mg/dl (11.1 mmol/l)
    • HbA1c-Wert (sogenannter Langzeitwert) ≥ 6.5%

    Was ist ein Prädiabetes?

    Als Prädiabetes wird die Vorstufe eines Diabetes genannt. Ein Prädiabetes wird laut ADA und DDG diagnostiziert, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:

    • ein Nüchternplasmaglukose-Wert von 100 bis 125 mg/dl
    • ein 2-Stunden-Wert nach einem Glukosebelastungstest von 140 bis 199 mg/dl
    • HbA1c-Wert im Bereich von 5,7 bis kleiner 6,5 %

    Welche Diabetes-Typen gibt es?

    Es werden hauptsächlich zwei Diabetes-Typen unterschieden: Typ 1 Diabetes und Typ 2 Diabetes. Daneben gibt es noch einige seltenere Sonderformen des Diabetes sowie den Gestationsdiabetes (= Schwangerschaftsdiabetes).

    Was sind die Unterschiede zwischen einem Typ 1 und einem Typ 2 Diabetes?

    Ein Typ 1 Diabetes ist eine chronische sogenannte Autoimmunerkrankung, bei der es durch eine selektive Zerstörung der insulinproduzierenden Beta-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse zu einem absoluten Insulinmangel kommt. Dieser macht eine lebenslange Behandlung mit Insulin erforderlich.

    Bei einem Typ 2 Diabetes hingegen besteht kein absoluter Insulinmangel. Hier kommt es aufgrund einer eingeschränkten Wirksamkeit des Insulins am Gewebe (Insulinresistenz) und einer gestörten Funktion der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zu einem Ungleichgewicht zwischen Insulinangebot und Insulinbedarf. Typ 2 Diabetes gehört zu den häufigsten Krankheiten weltweit – mit einem dramatischen Anstieg in den letzten Jahrzehnten. Umstellungen des Lebensstils mit Übergewicht, falscher Ernährung und zunehmendem Bewegungsmangel sind die Hauptgründe für die starke Zunahme der Erkrankung. Ein Typ 2 Diabetes tritt zwar üblicherweise nicht vor dem 40. Lebensjahr auf, es gibt jedoch inzwischen – aufgrund der gerade genannten Faktoren Fehlernährung und mangelnde Bewegung – zunehmend auch Kinder und Jugendliche mit einem Typ 2 Diabetes. 

     

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