Ernährung mit Diabetes

Empfehlungen zur Ernährung mit Diabetes

Eine gesunde Ernährung kann bei Diabetes helfen die Prognose zu verbessern. Daher haben wir Empfehlungen für eine ausgewogene und vollwertige Ernährung für Menschen mit Diabetes erstellt. Die Empfehlungen sind angelehnt an die American Diabetes Association und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.

1. Erster Schritt einer dauerhaften Ernährungsumstellung ist, das Verständnis für den Unterschied zwischen Lebensmitteln mit hoher und niedriger Energiedichte zu entwickeln. Lebensmittel mit einer hohen Energiedichte (unter Zusatz von Fett und Zucker verarbeitete Produkte wie Fast Food, Kartoffelchips, Gebäck und Süßwaren) sollten durch ebenso schmackhafte, frische und möglichst niedrig verarbeitete Lebensmittel mit niedriger Energiedichte ausgetauscht werden (Obst, Gemüse, fettarme Milchprodukte u.a.).
2. Kurzfristige Diätformen haben sich im Gegensatz zu einer langfristigen Ernährungsumstellung weniger bewährt.
3. Verteilen Sie die Gesamtenergiezufuhr auf mehrere Mahlzeiten, z. B. drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) und ein bis zwei Zwischenmahlzeiten.
4. Die Kohlenhydratzufuhr sollte im Wesentlichen aus Kohlenhydraten bestehen, die den Blutzucker relativ langsam ansteigen lassen (niedriger glykämischer Index (GI)) und bevorzugt reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen sind. Besonders empfehlenswert sind Vollkornprodukte (Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis, Getreidegerichte, Müsli), da sie stark sättigend wirken und sich positiv auf die Verdauung auswirken.
5. Ebenso liefert Gemüse (in Form von Rohkost, Beilage oder Salat) neben Ballaststoffen auch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
6. Bevorzugen Sie Obstsorten mit einem niedrigen Glykämischen Index: z. B. Birne, Apfel, Orange und vermeiden Sie Obstsorten, die den Blutzucker rapide ansteigen lassen, wie zum Beispiel Weintrauben, Melone, Ananas, gezuckertes Obst aus der Konserve.
7. Als Durstlöscher bevorzugen Sie bitte ungezuckerte Getränke: Mineralwasser (Natriumgehalt maximal 150 mg/l), ungesüßte Früchte- und Kräutertees, anstatt gezuckerte Getränke wie Limonaden, Nektar, Saft, alkoholische Getränke. Trinken Sie rund 1,5 – 2 Liter pro Tag.
8. Zum Süßen von Getränken oder Joghurt- / Quarkspeisen eignen sich kalorienfreie Süßstoffe (z. B. Saccharin, Cyclamat, Aspartam, Acesulfam K) oder Stevia. Bereiten Sie sich eine Joghurt- oder Quarkspeise selbst zu, z. B. aus Natur-Joghurt (fettarm) oder Magerquark und frischem Obst. Der Verzehr von Fruktose als Zuckeraustauschstoff wird bei Diabetes nicht empfohlen, aufgrund ungünstiger Auswirkungen auf den Stoffwechsel.
9. Die gesamte Fettmenge sollte nicht mehr als 25-35 % der Gesamtaufnahme ausmachen. Weiterhin ist es sinnvoll, tierische Fette aus z. B. Fleisch, Butter, Wurst, Käse, Sahne etc. zum Teil durch pflanzliche Fette oder Öle zu ersetzen. Verwenden Sie bei der Nahrungsmittelzubereitung daher hochwertige Pflanzenöle, z. B. Oliven-, Rapsöl (reich an einfach ungesättigten Fettsäuren), Sojaöl und Walnussöl. Als Streichfett bietet sich alternativ zu Butter Pflanzenmargarine an, z. B. (fettreduzierte) Becel Diät Margarine, Deli Reform. Gehärtete Fette sollen vermieden werden.
10. Die Eiweißzufuhr sollte bei ca. 15-20 % der Gesamtenergiezufuhr liegen. Wählen Sie dabei fettarme Fleischsorten, wie Hähnchenbrustfilet oder Putenbrust, und verzehren mindestens 2 x pro Woche Fisch (1 Portion fettarmen Seefisch und 1 Portion reich an Omega-3 Fettsäuren, wie z. B. Makrele, Hering, Lachs, Thunfisch). Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung werden auch pflanzliche Eiweißlieferanten wie Kartoffeln, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte empfohlen. Fettarme Milch und Milchprodukte ergänzen eine ausgewogene Ernährung und sollten täglich auf dem Speiseplan stehen.
11. Achten Sie auf eine nährstoffschonende und schmackhafte Zubereitung und bevorzugen Sie Garverfahren wie dünsten, dämpfen und schmoren.
12. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie Ihr Essen in Ruhe, da das Sättigungsgefühl erst nach ca. 20 Minuten einsetzt.
13. Essen Sie nicht zu spät am Abend.