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Insulin ist ein blutzuckersenkendes Hormon und sorgt dafür, dass die Glukose in die Zellen gelangt und für die Energiegewinnung zur Verfügung steht. Sowohl für den Diabetes Typ 1, bei dem ein absoluter Insulinmangel herrscht, als auch für den Diabetes Typ 2, bei dem eine Insulinresistenz entsteht, wird das Hormon Insulin zur Behandlung benötigt.
Insulin sorgt dafür, dass Glukose in die Zellen von Organen, Muskeln und Fettgewebe gelangen kann, um dort für die Energiegewinnung zur Verfügung zu stehen. Wie viel Insulin für das Einschleusen der Glukose nötig ist, hängt von der Insulinempfindlichkeit der Zellen ab. Sprechen die Körperzellen schlecht auf das Hormon Insulin an, steigt der Glukosespiegel im Blut über den Normbereich an. Dies kann zu gefährlichen Stoffwechselentgleisungen und langfristig zu schweren Schädigungen an kleinen und großen Blutgefäßen (Arteriosklerose) und damit auch an zahlreichen Organen wie Nieren (Nephropathie) und Netzhaut (Retinopathie) bzw. Nerven (Neuropathie) führen. Menschen mit Diabetes haben daher ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) und das diabetische Fußsyndrom).
Die Alphazellen der Bauchspeicheldrüse produzieren das blutzuckersteigernde Hormon Glukagon. Eine Erhöhung der Glukagon Ausschüttung wird durch einen Mangel an Insulin in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse bewirkt. Die bei Gesunden intakte Insulinausschüttung in den Betazellen bremst den Glukagon Effekt. Beim Typ 1 Diabetes reagieren die Alphazellen überhaupt nicht, so dass man von einer "Blindheit gegenüber der Unterzuckerungen" spricht, ein Phänomen, das bei frühem Typ 2 Diabetes noch nicht vorhanden ist, aber durchaus bei Langzeit-Typ 2 Diabetes auftreten kann, da die Insulinsekretion zunehmend nachlässt.
Häufig ist die Insulinresistenz noch mit Fettstoffwechselstörungen, hohem Blutdruck und mit bauchbetontem Übergewicht assoziiert. In diesem Fall wird von dem sogenannten „metabolischen Syndrom“ gesprochen. Dieses Syndrom wird neben dem Rauchen als entscheidender Risikofaktor für das Auftreten einer koronaren Herzkrankheit und einer Arteriosklerose angesehen.
Folgeerkrankungen des Diabetes
Neben den Humaninsulinen, die eine identische Molekularstruktur und Aminosäureabfolge wie das von der menschlichen Bauchspeicheldrüse gebildete Insulin besitzen, gibt es sog. Insulin-Analoga, die eine leicht veränderte Molekularstruktur (andere Aminosäureabfolge) aufweisen und sich dadurch in ihrem Wirkprofil unterscheiden. Ziel der derzeitigen Forschung ist es, Insulin-Analoga zu entwickeln, die der physiologischen (körpereigenen) Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse (s. Grafik zur schematische Darstellung der basalen Insulinfreisetzung und Insulinfreisetzung zu den Mahlzeiten) möglichst ähnlich ist.
Ein ideales Basalinsulin sollte ein flaches, aber gleichmäßiges Wirkprofil über 24 Stunden erzielen. Die üblicherweise eingesetzten NPH-Insuline (Humaninsuline) erfüllen diese Forderung durch ihre mittellange Wirkdauer von 8-12 Stunden und einem Wirkungsgipfel nach 4-6 Stunden nur unzureichend. Langwirksame basale Insulin-Analoga wie das Insulin glargin U100 (Lantus® / Abasaglar®) und Insulin detemir (Levemir®) zeigen dagegen eine längere Wirkdauer von 16- 24 Stunden.
Neue ultra-langwirksamen basale Insulinpräparate wie z. B. Insulin degludec (Tresiba®) und Insulin glargin U300 (Toujeo®) zeigen ein flaches (gipfelfreies) Wirkprofil, das über 24 Stunden eine zuverlässige basale Insulinversorgung bietet. Diese ultra-langwirksamen Insulinpräparate zeigten bei Typ 2 Diabetes, aber auch bei Typ 1 Diabetes in Studien ein geringeres Risiko für Unterzuckerungen (insbesondere für nächtliche Unterzuckerungen) im Vergleich zu dem langwirksame Insulin glargin U100 (Lantus®). Hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse zeigte Insulin degludec (Tresiba®) im Vergleich zu Insulin glargin U100 (Lantus®) bei Typ 2 Diabetes keine Unterlegenheit. Insulin degludec (Tresiba®) ist z.Zt. nicht in Deutschland erhältlich.
Kurwirksame Insulin-Analoga wie z. B. Insulin aspart (NovoRapid®), Insulin lispro (Humalog® / Insulin lispro Sanof®) und Insulin glulisin (Apidra®) wurden entwickelt, um im Vergleich zum Humaninsulin einen schnelleren Wirkeintritt, ein schnelleres Wirkmaximum und eine kürzere Wirkdauer zu den Mahlzeiten zu erreichen. Zurzeit werden noch schneller wirksame Insulinformulierungen entwickelt, wie z. B. das neu zugelassene Insulin aspart (Fiasp®), welches im Vergleich zum Insulin aspart (NovoRapid®) einen noch schnelleren Wirkeintritt und damit eine noch größere Flexibilität beim Spritz-Essabstand bietet.
Ihr betreuender Arzt wird Sie beraten, welche Insulintherapie am besten zu Ihrem Krankheitsbild passt.
Schematische Darstellung der basalen Insulinfreisetzung und Insulinfreisetzung zu den Mahlzeiten
Ergänzend zu Blutzucker senkenden Tabletten spritzen Patienten einmal täglich morgens oder abends ein langwirksames Insulin. Hier kann ein basales Insulin eine orale Tabletteneinnahme unterstützen, die sogenannte basal unterstützte orale Therapie (BOT).
Basal unterstützte orale Therapie
Konventionelle Insulintherapie
Ergänzend zu einem langwirksamen Insulin, spritzen die Patienten zu den Hauptmahlzeiten ein schnellwirksames Insulin (Intensivierte Insulintherapie (ICT)).
Intensivierte Insulintherapie
Neuss:
Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH,
Hellersbergstraße 9, D-41460 Neuss
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