Obwohl Diabetes Typ 2 am häufigsten vorkommt und eher bei älteren Menschen vorzuweisen ist, gibt es auch viele junge Menschen, die von Diabetes betroffen sind; meistens von Typ 1. Dies ist eine Autoimmunerkrankung, bei welcher der Körper kein eigenes Insulin mehr produzieren kann, da das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört.
Dieser Umstand kann nicht nur für die betroffenen Kinder und Jugendlichen eine Belastung im Alltag darstellen, sondern auch die Eltern vor Herausforderungen stellen. Im Folgenden soll eine kleine Übersicht mit Tipps gegeben werden, die bei der Unterstützung von Kindern mit Diabetes helfen kann.
Wissen aneignen und erweitern
Je besser Sie über Diabetes Bescheid wissen, desto leichter fällt es, Ihrem Kind die notwendige Unterstützung zu geben. Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach Informationen und nutzen Sie verständliche und kindgerechte Erklärungen.
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Verschiedene Diabetesschulungen helfen Eltern und Kindern, zu Experten für Erkrankung und ihrer Behandlung zu werden (bspw. Erlernen des Umgangs mit Insulin-Pen, Blutzucker messen, Insulinbedarf ermitteln, etc.)
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Online-Foren können dazu beitragen, sich weiteres Wissen anzueignen, verschiedene Tipps auszuprobieren und sich mit anderen auszutauschen.
Erinnerungen und Routinen
- Vor allem zu Beginn kann es für das Kind noch eine große Herausforderung sein, sich von selbst an das Blutzuckermessen oder Insulin spritzen zu erinnern. Sie können spielerisch versuchen, Routinen rund um den praktischen Umgang mit der Krankheit in den Alltag zu implementieren, die Ihr Kind an diese wichtigen Vorgänge erinnern.
- Ebenso kann es hilfreich sein, in diesem Zuge dem Kind ein bestimmtes Maß an Verantwortung zuzutragen, damit es langfristig lernt, selbstständig mit Diabetes umzugehen.
Selbstbewusstsein stärken
- Eine starke Dramatisierung der Krankheit sollte vermieden werden, denn heutzutage lässt sich mit Diabetes Typ 1 ein weitgehend normales Leben führen. Eine sachliche Aufklärung kann dabei unterstützen, Sorgen zu überwinden. Wichtig ist es, dass Sie sich selbst keine Vorwürfe machen. Versuchen Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes im Umgang mit Diabetes zu stärken und zeigen sie ihm durch eine starken Familienzusammenhalt, dass es die Krankheit nicht alleine meistern muss.
- Lassen Sie den Alltag so normal wie möglich erscheinen und vermeiden Sie, dass Diabetes zum Hauptthema wird. Das hilft, den Stresspegel zu senken und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Zusammenarbeit mit Erziehungs- und/ oder Lehrkräften
Auch ein normaler Schul- oder Kindergartenbesuch kann mit Diabetes stattfinden. Wichtig ist es dabei, dass Sie Bezugspersonen wie Erziehende oder Lehrende über die Krankheit aufklären und informieren.
- Eine Möglichkeit ist es, Erziehungs- und Lehrpersonal Infomaterial zukommen zu lassen und sie über Maßnahmen, Risiken und mögliche Notfallszenarien aufzuklären. So können diese ein Auge auf das Kind haben und falls notwendig, schnell reagieren.
- Auch eine Teilnahme am Sportunterricht ist möglich, es sollten jedoch vorab Sonderregelungen festgelegt werden, die es dem Kind jederzeit erlauben, zu essen oder zu trinken. Diese Möglichkeit sollte grundsätzlich bestehen und sich auch auf das Blutzucker messen und Insulin spritzen beziehen.
Diabetes im Kindesalter erfordert eine sensible, aber auch motivierende Herangehensweise. Mit Unterstützung, Wissen und Geduld können Eltern dazu beitragen, dass ihre Kinder sich selbstbewusst und sicher in verschiedenen alltäglichen Situationen fühlen. Jeder Fortschritt und jede positive Erfahrung hilft, dass Kinder sich weniger eingeschränkt fühlen und lernen, mit Diabetes gut zu leben.