Bei dem Begriff Diabetes denken vermutlich die Wenigsten an Füße. Dabei verdienen sie bei Diabetes besondere Aufmerksamkeit. Fußpflege ist bei Diabetes besonders wichtig, da die Krankheit Blutgefäße und Nerven schädigen kann. Infolgedessen kann es zu schlechter Wundheilung kommen und das Risiko für Infektionen und Geschwüre an den Füßen steigt.
Drei Hauptfaktoren machen die Füße von Menschen mit Diabetes besonders anfällig. Dieser Blogbeitrag soll Ihnen zeigen, warum Fußpflege so wichtig ist und worauf Sie dabei achten sollten.
Nervenschäden (diabetische Neuropathie)
Diabetes kann besonders in den Füßen die Nerven schädigen, was zu vermindertem Schmerz- und Temperaturempfinden führt. So kann es passieren, dass Verletzungen, Druckstellen oder Blasen oft unbemerkt bleiben und nicht rechtzeitig behandelt werden.
Durchblutungsstörungen (diabetische Angiopathie)
Auch die Durchblutung kann aufgrund des Diabetes gestört werden. Wunden heilen dadurch langsamer und Infektionen können sich schneller ausbreiten.
Erhöhtes Infektionsrisiko
Auch das durch Diabetes geschwächte Immunsystem kann Infektionen begünstigen. Beispielsweise können kleine Verletzungen sich zu schwer heilenden chronischen Wunden (diabetisches Fußsyndrom) entwickeln. Unbehandelte Infektionen oder schlecht heilende Wunden können zu Gewebeuntergang führen und in schweren Fällen bleibt nur noch eine Amputation.
Um Schwierigkeiten zu vermeiden, sollte präventiv eine regelmäßige Pflege durchgeführt werden. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie eine solche Pflege aussehen kann:
- Tägliche Kontrolle der Füße auf Rötungen, Druckstellen, Blasen oder kleine Wunden. Ein Handspiegel hilft, auch die Fußsohlen zu sehen.
- Hautpflege: z. B. mit feuchtigkeitsspendenden Cremes (nicht zwischen den Zehen). Auch regelmäßiges Waschen und gründliches Abtrocknen gehört dazu.
- Nägel richtig schneiden: gerade, nicht zu kurz
- Geeignetes Schuhwerk: gut sitzende, weiche Schuhe ohne Druckstellen.
- Regelmäßige podologische Fußpflege durch Fachkräfte: In bestimmten Fällen wird diese bei Diabetes sogar von der Krankenkasse übernommen.
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Wer gerne lackierte Zehennägel trägt, sollte außerdem beachten, dass Nagellack den Atemschutz der Nägel beeinträchtigt und durch den meist farbigen Lack Veränderungen am Nagel wie z. B. Verfärbungen, Einblutungen oder Pilzinfektionen unbemerkt bleiben können. Auch aceton-haltiger Nagellackentferner kann ein Problem darstellen, da er die Haut austrocknen und reizen kann – ein Risiko bei empfindlicher diabetischer Haut.
Daher empfiehlt sich, Nagellack nur gelegentlich zu verwenden und vor allem nicht dauerhaft, um den Nägeln die Möglichkeit zum Atmen zu geben. Auch auf den passenden Lack sollte geachtet werden: Am besten sind Nagellacke auf Wasserbasis und keine Gelnägel oder Shellac auf den Füßen, da diese schwer zu entfernen sind und das Infektionsrisiko erhöhen.
Gute Fußpflege kann schwere Komplikationen verhindern. Je früher Probleme erkannt und behandelt werden, desto besser ist die Prognose. Wer Diabetes hat, sollte seine Füße so ernst nehmen wie seinen Blutzucker.