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Pizza essen mit Diabetes

Geschrieben von Profil | 05.03.2024 10:42:00

Fast Food und gesund? Diese beiden Begriffe finden sich eher selten in einem Satz. Besonders Pizza ist bei vielen Menschen beliebt, doch bei ihrem Konsum ist Vorsicht geboten. 
Besonders als Person mit Diabetes gilt es, auf einige Dinge zu achten. Aufgrund ihres hohen Fett- und Kohlenhydratgehalts kann sie den Blutzuckerspiegel stark beeinflussen. Durch fettreiche Mahlzeiten werden Kohlenhydrate verspätet in das Blut aufgenommen. Auch die Menge an raffinierten und gesamten Kohlenhydraten ist zu beachten, da vor allem raffiniertes Getreide Nährstoffe enthält, die einen größeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Je nach Dicke der Kruste, der Größe des Stücks und des Belags kann der Kohlenhydratgehalt natürlich variieren. Ebenso zu beachten sind der hohe Natriumgehalt und der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren in einer Pizza. 

Eine Übersicht von Zutaten, die problematisch sein können, finden Sie hier:

  • Weißer Pizzateig: Die Hauptquelle für schnell verdauliche Kohlenhydrate. Da diese sich schnell in Zucker umwandeln, können sie auch den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen.
  • Fettreicher Käse: Käse kann einen hohen Fettgehalt haben. Fett verlangsamt die Verdauung, was zu einem späteren und länger anhaltenden Anstieg des Blutzuckers führt.
  • Wurst und Salami: auch diese Zutaten sind reich an gesättigten Fetten und auch Salz und sind aus diesem Grund nicht ideal für eine diabetesfreundliche Ernährung. 
  • Zuckerhaltige Soßen: einige Tomatensoßen beinhalten zugesetzten Zucker, um die Säure auszugleichen. 

Um zu kontrollieren, was in und auf der Pizza landet, eignet es sich, die Pizza selbst zuzubereiten. Diabetesfreundliche Optionen hierfür können folgende sein:

  • Vollkornboden: eine gute Quelle für komplexe Kohlenhydrate die langsamer verdaut werden und daher den Blutzuckerspiegel stabiler halten.
  • Frisches Gemüse: Paprika, Zwiebeln, Spinat, Pilze und Co. Sind einige gesunde Optionen, die man in Betracht ziehen kann.
  • Mageres Protein: Hühnchen oder Fisch sind hervorragende Proteinquellen, die auch auf Pizza gut schmecken.
  • Reduzierter Käse: Weniger Käse oder eine fettarme Option sind Möglichkeiten, die Pizza diabetesfreundlicher zu gestalten.
  • Für gesunde Fette: Hierfür können sich Oliven oder auch Pinienkerne eignen.

Ein Tipp: Um die Aufnahme von Kohlenhydraten zu begrenzen kann man eine Pizza mit dünnem Boden wählen und auf die Kruste verzichten.

Berechnet man all die Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße und spritzt dann eine größere Menge Insulin, kann das zur Gefahr werden. Die Verzögerung des Fettes könnte so erst zur Unterzuckerung und später, wenn das Insulin dann nicht mehr wirkt, zur Überzuckerung führen.

Zu beachten ist natürlich, dass man sich auch ab und zu mal eine Pizza erlauben kann, solange dieses Fast Food eine Ausnahme bleibt. Allgemein sollte man die Ernährung immer im Auge behalten und zuckerhaltige Getränke, raffiniertes Getreide und Süßigkeiten meiden bzw. nur in Maßen konsumieren.

Eine Alternative zur Pizza kann bspw. auch die Pinsa sein. Diese besteht aus einer Kombination von Mehlen, unter anderem Soja- und Reismehl. Außerdem hat sie einen höheren Wasseranteil und eine längere Gärzeit, was zu einem niedrigeren glykämischen Index führt. 

Ein leckeres Rezept dafür findet Ihr hier: 

Rezept Pinsa Romana

Rezept für 4 Stück

Für den Teig:

  • 400 g Tipo 00 italienisches Pizzamehl (Weichweizenmehl; alternativ eignet sich auch Vollkornmehl)
  • 75 g Reismehl, plus etwas mehr für die Arbeitsfläche
  • ca. 330 g Wasser (ca. 10 % mehr bei Zubereitung mit Vollkornmehl)
  • 1 g frische Hefe
  • 25 g Lievito Madre oder Weizensauerteig (alternativ: insgesamt 2 g frische Hefe)
  • 15 g Olivenöl
  • 10 g Salz

Für den Belag:

  • 1 Dose ganze, geschälte San-Marzano-Tomaten (400 g)
  • 5 g Salz
  • 1 Handvoll Basilikum-Blättchen
  • 4 frische Feigen
  • 1 Kugel Burrata
  • etwas Olivenöl zum Beträufeln
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • nach Belieben: Pesto oder Olivenpaste

Zubereitung

1. Mehl und Wasser verrühren + 20-30 Minuten abgedeckt stehen lassen. Dann Hefe, Sauerteig, Olivenöl und Salz dazugeben und mit der Küchenmaschine zunächst 5-8 Minuten auf langsamer Stufe und anschließend 8-10 Minuten auf zweiter Stufe auskneten. Der Teig ist ausgeknetet, wenn er sich, ohne zu reißen, gut in die Länge ziehen lässt.

2. Den Teig für 30-60 Minuten gut abgedeckt bei Zimmertemperatur, dann für 24-72 Stunden luftdicht verschlossen im Kühlschrank reifen lassen. Je länger er reift, desto aromatischer und großporiger wird am Ende die Pinsa.

3. Anschließend den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, in vier gleich schwere Stücke teilen. Zu Kugeln formen, gut abdecken oder verschließen und etwa 4 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat. Wer mag, kann die Teiglinge vorher mit etwas Olivenöl bestreichen, so trocknen sie nicht aus.

4. Mindestens 30 Minuten vor dem Backen: Den Backofen mit Backstein, Pizzastahl oder einer gusseisernen Pfanne auf mindestens 250 °C Ober-/Unterhitze, am besten auf die maximale Temperatur, vorheizen. Tomaten, Salz und Olivenöl mit den Händen zu einer stückigen Soße zerdrücken. Basilikum waschen, trocken schütteln, etwa 2/3 der Blättchen grob zerrupfen und untermengen. Feigen waschen und in dünne Scheiben schneiden.

5. Die Arbeitsplatte kräftig mit Reismehl bestauben. Je einen Teigling auf die Arbeitsfläche geben und mit den Fingern zu einem länglichen Fladen formen. Darauf achten, dass er nirgends kleben bleibt. Außen einen etwas höheren Rand stehen lassen.

6. Den geformten Teigling auf eine mit Mehl bestäubte Pizzaschaufel legen. Mit Soße bestreichen und mit Feigen belegen.

7. Die Pinsas nacheinander etwa 5-6 Minuten knusprig backen. Je nachdem, wie heiß der Backofen ist, kann die Backzeit variieren. Für mehr Power von oben kann nach dem Vorheizen auch die Grillfunktion des Ofens zugeschaltet werden.

8. Die fertige Pinsa aus dem Ofen holen. Burrata in Stücke teilen und die Pinsa damit belegen. Die restlichen Basilikumblättchen grob zerrupfen und auf der Pinsa verteilen. Burrata mit etwas Pfeffer bestreuen und mit Olivenöl beträufeln. Wer mag, kann die Pinsa zusätzlich mit ein paar Klecksen Pesto oder Olivenpaste verfeinern.

Das Rezept finden Sie auch hier.

Viel Spaß beim Zubereiten und guten Appetit!