Unser Diabetes-Blog

Dosierungen von Canagliflozin

Geschrieben von Profil | 09.04.2018 11:51:26
Canagliflozin (Johnson & Johnson) ist ein inzwischen zugelassenes blutzucker-senkendes Medikament zur Behandlung des Typ 2 Diabetes mellitus, das einer neuen Substanzklasse angehört, den sogenannten SGLT2-Hemmern. SGLT2-Hemmer führen zu einer erhöhten Glukose (Zucker)-ausscheidung im Urin. Zum Zeitpunkt der Studie (2007) waren die Daten zu Canagliflozin hinsichtlich Sicherheit, Verträglichkeit, der Wirkspiegel sowie der Auswirkungen auf den Blutzucker noch begrenzt.

Wir haben daher die gerade genannten Dinge nach Gabe einer oralen Canagliflozin-Einzeldosis und nach aufsteigenden Mehrfachdosierungen über 14 Tage untersucht.

Zu diesem Zweck wurden 116 Erwachsene mit Typ 2 Diabetes mellitus untersucht: 93 von ihnen erhielten Canagliflozin, 23 bekamen Placebo (ein Scheinmedikament). Von den 93 Teilnehmern mit Cangliflozin bekamen 31 Teilnehmer 30 mg Canagliflozin, 16 erhielten jeweils 100 mg bzw. 200 mg bzw. 400 mg und 14 Teilnehmer bekamen 2x300 mg Canagliflozin (morgens und abends). Die Zuteilung erfolgte nach dem Zufallsprinzip (randomisiert) und war weder dem Studienarzt und seinen Mitarbeitern, noch dem Teilnehmer bekannt (doppelblind).

Wir fanden heraus, dass Canagliflozin dosisabhängig sowohl die Zuckerausscheidung im Urin erhöhte, als auch die Nierenschwelle für Zucker senkte (d.h. bereits bei niedrigeren BZ-Werten wurde bereits Zucker über den Urin ausgeschieden), mit maximalen Absenkungen auf 72-90 mg/dl (d.h. oberhalb von Unterzuckerungs-Blutzuckerwerten). Canagliflozin senkte außerdem die Blutzucker im nüchternen Zustand und den mittleren Blutzucker. Auch das Körpergewicht wurde gesenkt. Canagliflozin war generell gut verträglich und es gab keine Unterzuckerungen. Bei einer Teilnehmerin trat ein Scheidenpilz auf, der unter Behandlung nach etwa einer Woche wieder verschwunden war.

Die Ergebnisse unserer Studie sprechen dafür, dass Canagliflozin insulinunabhängig den Blutzucker senkt und die Zuckerausscheidung im Urin erhöht, was sich hier günstig auf das Körpergewicht auswirkte. Weitere längere und größere Studien werden bzw. wurden im Anschluss noch durchgeführt.

Diese Ergebnisse wurden bereits in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht (S. Sha u.a. PLoS One 2014). Wenn Sie weitere Details der Studie interessieren, so können Sie sich gern an uns wenden.